Sie stehen in Reih und Glied, 12 Spieler und ihr Trainer Hanne Koch, alle mit einem Blumenstrauß. Torhüter Günter „Packer“ Reinke trägt einen Meisterkranz, offensichtlich vom Verband überreicht. Die weißen Trikots der Feldspieler sind noch porentief rein; es sieht so aus, als ob die Ehrung nicht direkt nach einem Spiel durchgeführt wird.
Es ist die Meistermannschaft der SG Eintracht Miersdorf im November 1959, deren Aufstieg in die Bezirksliga sich in diesem Jahr zum 65. Mal jährt. Peter „Pingo“ Wille ist unter anderem dabei, Walter „Moppel“ Soost, Günter „Feuerrüpel“ Briesenick, Wolfgang und Alfred Wittig, Jürgen Fischer ist Kapitän. Wann genau der Aufstieg feststeht, ist nicht klar. Es ist wohl im November, denn damals wird in der DDR noch vom Frühjahr bis tief in den Herbst gespielt.
Die Mannschaft steigt bereits 1957 in die Bezirksliga auf, der damals vierthöchsten Klasse der DDR. Im Jahr darauf geht es aber gleich wieder runter. Immerhin gelingt ihr damals ein echter Coup in einem anderen Wettbewerb: Die Eintracht wird sensationell Bezirkspokalsieger, setzt sich im Finale am 21. Dezember 1958 in Potsdam gegen den Liga-Rivalen BSG Stahl Henningsdorf mit 2:0 durch.
Gereift in einer Saison in der Bezirksliga, gestärkt durch den Bezirkspokal-Sieg geht die Eintracht in die Saison 1959 – und dominiert die Bezirksklasse nach Belieben. Mit 44:8–Punkten, sieben mehr als Verfolger BSG Einheit Königs Wusterhausen, belegt sie Platz 1. Bis zur Saison 1964/65 gehört sie der Bezirksliga an, ehe sie vom Fußball-Bezirk Potsdam nach Berlin umzieht.
Auf dem Foto ist die Meistermannschaft von 1959 mit (v.l.) Horst Krause, Herbert Noack, Walter Soost, Joachim Seidel, Alfred Wittig, Günter Briesenick, Peter Wille, Heinz Rühle, Siegfried Raupach, Wolfgang Wittig, Günter Reinke, Jürgen Fischer und Trainer Hanne Koch