Rund 220 Mädchen und Jungen spielen bei der Eintracht Fußball. Seit 2018 ist Steve Banse für die Jugend zuständig. Dabei kümmert er sich nicht nur um die Besetzung von Trainerstellen, den laufenden Spielbetrieb und die kleinen und großen Probleme des Alltags. Auch für die Organisation des Feriencamps von Union, des überaus beliebten Pfingstturniers oder – wie im Jahr 2022 – der Kreispokalendspiele zeichnet er maßgeblich verantwortlich.
Zum Jahreswechsel zieht Steve Bilanz.
Eine wichtige Frage zuerst: Gibt es auch 2023 ein Pfingstturnier?
Ja, wir planen fest mit dem Turnier am Pfingstsamstag, 27. Mai. Wir werden im Januar mit den Vorbereitungen beginnen. Hier sind wir ein Team von drei, vier Leuten mit einer Menge Energie und Ideen, um bestmöglich vorbereitet zu sein.
Das Turnier hat eine enorme Strahlkraft, nicht nur für Zeuthen, sondern auch für die Region.
Natürlich ist das Turnier vor allem für uns als Verein sehr besonders. Für die Gemeinde ist der Termin sicher auch sehr interessant. Wir sind Pfingsten in Miersdorf Gastgeber für zehn Teams aus der Region mit rund 500 Gästen. Auch die Unterstützung des Bürgermeisters und die Kooperationen mit dem Fischerfest zeigen, wie wichtig dieser Termin im Veranstaltungskalender der Gemeinde ist. Mit einer Tradition von über 20 Jahren ist das Turnier fester Bestandteil im Vereins- und Gemeindeleben.
Worüber hast Du Dich 2022 am meisten geärgert?
Schwere Frage, ein Ärgernis aus meiner Sicht ist mitunter das rigorose Bestrafen von Verfehlungen im Zusammenhang mit dem Online-Spielberichtsbogen bei DFBnet. Natürlich sind Sanktionen folgerichtig, wenn Fehler gemacht werden. Jedoch scheint es manchmal so, dass Berichte so lange kontrolliert werden, bis etwas gefunden wird, sei es das fehlende Kreuz bei der Werbung oder der erst nach 70 Minuten bestätigte Spielbericht usw. Wenn man bedenkt das alle Übungsleiter ehrenamtlich agieren und sie am Spieltag auch noch nach Spielende viele Dinge organisieren müssen, ist das mitunter wirklich ärgerlich. Die folgenden Geldstrafen machen mich dann immer richtig sauer. Wir arbeiten jedoch immer weiter an uns, um diesen Fallstricken zu entgehen.
Was hat Dir außer dem Pfingstturnier in 2022 am meisten Freude gemacht?
Geht es hier um eine bestimmte Veranstaltung, dann sicher das Feriencamp in Kooperation mit dem 1.FC Union. Rundherum eine tolle Veranstaltung. Im nächsten Jahr starten wir erneut in der ersten Osterferienwoche in Miersdorf durch. Das Camp mit 40 Plätzen war innerhalb von zwei Stunden ausverkauft. Darüber hinaus macht es mir viel Freude, den jungen Fußballern zuzuschauen. Wir haben im Verein viele Kinder, was die mit dem Ball machen, da guckst du einfach gerne zu. Auch wenn die jüngeren Jahrgänge manchmal noch von körperlich überlegenen Gegnern überrannt werden – die Jungs und Mädchen werden ihren Weg machen. Wir hoffen natürlich, dass wir diese Akteure trotz vieler Unwägbarkeiten auf dem langen Weg auch wirklich bis in den Erwachsenen-Spielbetrieb bringen.
Wie fällt Deine sportliche Bilanz nach der Hinrunde aus?
Die sportliche Bilanz ist durchwachsen. In Bereichen, in denen wir uns schon an Ergebnissen orientieren, also im Großfeldbereich, kämpfen wir bei den A-Junioren um den Klassenerhalt in der Brandenburgliga. Im B- und C-Bereich stehen wir im soliden Mittelfeld der Landesklasse. Im Kleinfeldbereich spielen die E- und D-Jugend in der Landesliga eine gute Rolle. Hervorzuheben ist natürlich der aktuell erste Platz unserer D3-Mädchen in der Landesliga. Überhaupt entwickelt sich der Mädchenfußball in Miersdorf sehr, sehr gut. Darüber hinaus gibt es in den Teams auf Kreisebene, wie beispielsweise in der D2-Jugend und vor allem im Bereich der F-Jugend, viele interessante Spieler, an denen wir mittel- und langfristig sehr viel Freude haben werden, da bin ich mir sicher. An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an unsere Trainer und Betreuer: Ihr macht einen tollen Job!
Du hast es selbst schon gesagt: Du schaust gerne bei den Spielen unserer Junioren zu. Du bist tatsächlich oft auf dem Platz anzutreffen, wirst zudem von Trainern und Eltern angesprochen, musst neue Übungsleiter finden. Da fragt man sich schon: Was reizt Dich an dieser Aufgabe?
Das fragt mich meine Frau auch oft… Die Antwort auf diese Frage ist sicher eine Kombination aus vielen Faktoren. Es macht natürlich Spaß, viele Spiele zu sehen, Spieler und Trainer und deren Entwicklungen über einen längeren Zeitraum zu begleiten. Die Arbeit im Vorstand ist auch sehr interessant, hier kann ich die Belange der Jugendabteilung optimal vertreten. Es gibt natürlich auch hier und da Dinge, die nicht immer positiv sind, aber auch das gehört dazu, wie im normalen Lebensalltag auch. Wir haben viele engagierte, kompetente und verlässliche Leute im Umfeld des Vereins, die mir auch immer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Alle grundlegenden Entscheidungen treffen wir ohnehin gemeinsam.
Dein größter Wunsch für 2023?
Oh, Wünsche gibt es viele… Privat wünsche ich mir natürlich Gesundheit für meine Familie. Für die Miersdorfer Farben wünsche ich mir weitere Unterstützung im Trainerbereich, um dem großen Zulauf an Kindern quantitativ vor allem aber auch qualitativ gerecht zu werden. Wir brauchen unbedingt mehr Trainer und Betreuer. Einen besonderen Wunsch, der zwar sicher nicht mehr 2023 in Erfüllung gehen wird: Als langjähriger, leidgeprüfter Herthaner wäre es schön, die Bundesligatabelle einfach mal zu drehen– und die Blau-Weißen vor Rot-Weißen zu sehen…
Foto: SIMONE KRUPPE