Bemerkenswerte Moral
2:1 Auswärtssieg bei Turbine Potsdam III
Torfolge: 1:0 Stina Elisabetha Weil (17.), 1:1 Germain Schatzschneider (57., Foulelfmeter), 1:2 Patrycja Chamier-Gliszczynski (88.)
Eintracht Miersdorf/Zeuthen: Norma Just – Lisa-Marie Ahlswede, Germain Schatzschneider, Juliane Tinius, Cathleen Wache (73. Jennifer Struck) – Aileen Förster, Christin Mosch, Anja Hieke, Aline Kamrath (46. Maria Meinert) – Corinna Dumke, Patrycja Chamier-Gliszczynski
Zuschauer: 20
Karten: – / –
Nicht einmal 48 Stunden nach dem verlorenen Pokalfinale gegen den FSV Babelsberg 74 mussten die Fußballerinnen vom SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen wieder ran. Diesmal auswärts in der Liga am 20.Spieltag beim Tabellenfünften vom 1.FFC Turbine Potsdam III. Auf Eintracht-Seiten war klar, dass dieses Spiel keine leichte Aufgabe werden würde, da man im Endspiel 90 Minuten lang an seine Grenzen gehen musste und nur wenig Zeit zur Regeneration blieb. Obendrein verriet der Blick aufs Spielformular, dass der Gegner eine unglaublich junge Elf aufbot, bei der die älteste Spielerin gerade einmal 18 Jahre alt war.
Die Partie begann ungewohnt holprig für die Miersdorferinnen, die gegenüber dem Finalspiel auf vier Positionen verändert waren und zunächst kaum Zugriff aufs Spiel bekommen sollten. So gehörte Ihnen nicht die Anfangsphase, sondern den Gastgeberinnen aus der Landeshauptstadt, die sich taktisch geschickt und sehr spielfreudig zeigten. Folgerichtig gingen sie auch 1:0 in Führung, nachdem ein Konter über die rechte Eintracht-Seite mustergültig von Stina Elisabetha Weil abgeschlossen werden konnte (18.). Auch nach dem Gegentreffer sollte sich zunächst nichts ändern, wobei Eintracht-Torhüterin Norma Just ihre Mannschaft vor einem größeren Rückstand bewahren musste (27.). Erst nach einer halben Stunde bekamen die Gäste das Geschehen besser in den Griff, wobei die beste Chance Aline Kamrath, nach Vorlage von Corinna Dumke ans Außennetz setzte (31.).
Nach dem Seitenwechsel kontrollierten die Miersdorferinnen fortan die Partie, waren sehr bemüht den Ausgleich zu erzielen und sollten auch prompt belohnt werden. Nach Eckball von der linken Seite konnte Anja Hieke im Strafraum nur regelwidrig gestoppt werden, den fälligen Strafstoß verwandelte Germain Schatzschneider sicher zum 1:1 (57.). Dieser Treffer setzte bei allen Eintracht-Akteurinnen sichtlich verborgene Kraftreserven frei, so dass man in der Folgezeit auf den Siegtreffer drückte. Nach langem Zuspiel scheiterte Corinna Dumke zunächst an Torhüterin Mercedes Isabel Ulbricht, die per Fußabwehr retten konnte (70.). Als die Eintracht-Stürmerin kurz vor Spielende aber erneut im Strafraum auftauchte, konnte die Schlussfrau den Ball diesmal nicht entscheidend klären, so dass Patrycja Chamier-Gliszczynski zur Stelle war, energisch abstaubte und damit das Spiel drehte (88.). Danach verpassten es Christin Mosch (90.) und Patrycja Chamier-Gliszczynski (90.+3.) den Sack zuzumachen, doch es sollte letztendlich auch so zum Sieg reichen.
Nach dem Spiel zeigte sich Eintracht-Trainer Alexander Schröder glücklich: „Ich muss meiner Mannschaft ein riesen Kompliment aussprechen. An diesem Wochenende sind wir bis an unsere Grenzen gegangen und haben alles gegeben. In beiden Spielen haben wir nach einem Rückstand Moral bewiesen und nicht aufgegeben. Diese Qualität ist bemerkenswert und verdient größte Anerkennung.“
Bereits am nächsten Wochenende kommt es zur Neuauflage des Finalspiels, denn am 21.Spieltag treffen die Fußballerinnen vom SCEMZ erneut auf den FSV Babelsberg 74, die sich mit dem 4:0 Erfolg über die SG Sieversdorf, nun auch vorzeitig die Landesmeisterschaft und somit das Double sichern konnten. Da auch die Eintracht-Frauen als Vizemeister feststehen, könnte man denken, dass dieses Spiel für beide Mannschaften nur noch ein lockeres Auslaufen wird, bei der es um die goldene Ananas geht. Doch weit gefehlt, die Miersdorferinnen werden im letzten Heimspiel der Saison alles daran setzen sich für die Niederlage im Pokalendspiel zu revangieren.
Nächstes Spiel: 21.Spieltag am Sonntag, den 10. Mai 2015 gegen den FSV Babelsberg 74. Anstoß ist um 13:00 Uhr auf dem Sportplatz in Miersdorf Wüstemarker Weg.
Alexander Schröder