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Interview mit Sebastian Hübner
(Trainer II. Damen, B- und C-Juniorinnen)
- Sebastian, wie bist du mit dem bisherigem Abschneiden deiner Schützlinge zufrieden?
Aktuell arbeiten wir sehr akribisch und konzentriert. Meine Mannschaft ist Tabellendritter. Wir spielen noch nicht konstant genug um nach ganz oben zu schauen sind aber auf einem guten Weg.
Noch in der Vorbereitung war klar, das wir es diese Saison nicht ganz leicht haben werden. Die erste Frauenmannschaft hatte leider viele Abgänge zu verzeichnen, so mussten wir schon vor Beginn der Serie, auf Jeannette Kreft und Ann Chmielewski verzichten. Hinzu kam gleich am 1. Spieltag die schwere Verletzung von Melanie Behnke und die Schwangerschaft von Neuzugang Jennifer Wolter (RSV Waltersdorf). Die Frauen sind natürlich dadurch enger zusammen gerückt. Und mit dem Neuzugang Nr. 2, Birgit Dähn (ebenfalls RSV Waltersdorf), sind wir hervorragend besetzt und kompensieren die Ausfälle hervorragend. Die Saison ist noch sehr jung und in der Liga ist die Tagesform entscheidend. Bisher haben wir das sehr gut gelöst und waren in den richtigen Moment da, um Zählbares aus den Spielen mitzunehmen.
- Die Stimmung in der Mannschaft scheint zu stimmen, oder täuscht das?
Die Mädels verstehen sich super. Auf dem Platz und neben Platz.
Erst am letzten Wochenende fuhren alle gemeinsam nach Warnemünde. Leider konnte ich nicht mit fahren (was vermutlich auch besser war;)). Und am Freitag und Samstag managte das Team eine Tombola bei Pflanzen Kölle.
So etwas fördert den Zusammenhalt einer Mannschaft und formt sie auch ein Stück weit.
Sicher es gibt hier und da mal einige Auseinandersetzungen oder Meinungsverschiedenheiten, wie bei jeder Mannschaft, aber so etwas wird dann auf den Tisch gepackt und ausdiskutiert.
- Wo siehst du in erster Linie Ansatzpunkte, um die Mannschaft weiter zu entwickeln?
Man kann eine Mannschaft immer verbessern. Wenn man bedenkt, dass es die 2. Frauenmannschaft erst seit 1 Jahr gibt, viele erst vor einem Jahr angefangen haben Fußball zu spielen, ist die Entwicklung schon enorm. Wenn ich 1 Jahr zurück schaue…..hatten wir kein erkennbares Konzept, keine Ordnung auf dem Platz. Wir waren bunt zusammen gewürfelt. Ein Team aus Anfängerinnen, gespickt mit wirklich guten Fußballerinnen. Wir mussten uns erst einmal finden. Das hat letzte Saison gut geklappt.
Also die Mädels machen das schon ganz ordentlich. Manchmal könnte die Kommunikation auf dem Platz noch besser sein. Hinzu kommt, dass wir in den Anfangsphasen der ersten Halbzeit und zu Beginn der zweiten Halbzeit unkonzentriert sind. Oft fehlt den Spielerinnen auch die nötige Körperspannung, was nicht bedeutet, dass es ihnen an der Lust fehlt, aber in manchen Spielen verkauft man sich unter Wert.
Aber ich blicke positiv in die Zukunft. Die Damen wissen, was ich auf dem Platz verlange und ich kann mich zu 100% auf jede einzelne verlassen, dass sie zum Wohle des Teams alles in die Waagschale werfen, um einen Sonntagnachmittag positiv zu gestalten.
- Die 2. Damenmannschaft ist nicht das einzige Team, das du bei der Eintracht betreust. Was treibt dich dazu, einen großen Teil deiner Freizeit am Wüstemarker Weg zu verbringen?
Nein ich Trainiere inzwischen 3 Teams. Die B-und die C-Juniorinnen. stehe dort aber nicht alleine. So es die Zeit zulässt, bekomme ich regelmäßig die Unterstützung, von Jeannette Kreft, Charlotte Maiwald und Juliane Tinius.
Ganz alleine wäre es bei den Aktuell 35 spielberechtigten Mädchen auch nicht möglich. Der organisatorische Aufwand ist schon groß.
Da muss ich etwas ausholen. Ich hatte mich 2011 bereits auf Grund eines Kreuzbandrisses, aktiv und auch als Trainer zurück gezogen. Bis zu meiner OP trainierte ich die 2.D-Junioren (die meisten spielen heute bei Eiko in der B-Jugend) und jeden, den es mal am Kreuzband erwischt hat, weiß wie langwierig solche Verletzungen sind und wie viel Arbeit bei der Physioterapie geleistet werden muss, um wieder zurück zu kommen.
Also arbeitete ich erst einmal an meiner Genesung. Bis Alex Schröder im Januar 2012 auf mich zu kam und mich fragte, ob ich nicht die heutige B-Juniorinnen coachen kann. Da mir der Frauenfußball in Miersdorf schon immer am Herzen lag, zögerte ich nicht lange und sagte ja und nun 4 Jahre später blicken wir auf einen erfolgreichen und gut funktionierenden Mädchenbereich. Natürlich ist es nicht alleine der Verdienst eines einzelnen.
Alex Schröder, Jens Kienberg, Jörg Kundmüller und Jörn Wuske ebneten und prägten den heutigen Weg des Frauen- und Mädchenfußballs in Miersdorf. Auch die Trainerinnen und Trainer in den letzten 13 Jahren sind Ausschlag für den Erfolg. Aber letztendlich ist es so, dass mir einfach der Verein sehr am Herzen liegt und ich helfe wo ich kann. Sicher ist es enorm, was einige von uns leisten, manches bleibt dann einfach auf der Strecke, aber zum Wohle des Vereins und vor allem der Kinder, die fast täglich bei uns trainieren, sind solche „Fußballverrückten“ auch nötig, um den Verein am Leben zuhalten. Wenn ich überlege: Gäbe Hansi, Andreas Wawzyniak und die vielen anderen „Verrückten“ nicht, wo wäre der Verein wohl heute?! Das sollte man, denke ich, immer berücksichtigen.
Ohne solche Leute funktioniert ein Verein nicht. 5. Was könnte getan werden, um von außen die Bedingungen optimaler zu gestalten?
Zu aller erst sollte man sich intern erst einmal bewusst werden, was jeder einzelne Trainer,Übungsleiter und Betreuer leistet.
Einige von uns stellen alles hinten an, um pünktlich beim Training, pünktlich beim Treffpunkt zu sein oder um Gespräche mit nörgelnden Eltern zu führen. Oder oder oder…… Man hat als Ehrenämtler nie wirklich Freizeit.
Ansonsten weiß die Vereinsführung, was sie an dem Mädchen- und Frauenfußball hat.
Wenn ich so auf den Jungsbereich schaue…beobachte ich das schon sehr kritisch und kann nicht ganz nachvollziehen, das man z.B Steven Pälchen hat gehen lassen. Als Nachwuchstrainer und Mensch ein herber Verlust für den Nachwuchsbereich.
Und da man in den letzten Jahren ja bereits gemerkt hat, dass Trainer nicht vom Himmel fallen. Ich glaube es könnte sich der ein oder andere bestimmt über Hilfe im Trainerteam freuen.
Ich würde es jedenfalls sehr begrüßen wenn wir für eine meiner 3 Mannschaften einen Trainer finden, der regelmäßig vor Ort ist. An Spieltagen muss ich mich oft entscheiden bei welchem Team ich an der Seitenlinie stehe und dass dann manche Entscheidungen von mir bei einer Mannschaft nicht gut ankommt, ist verständlich und nachvollziehbar. Da bekommt man schon manchmal ein schlechtes Gewissen. Der Vorstand kennt aber die Problematik und wollte Gespräche an entsprechender Stelle führen. In wiefern das schon passiert ist kann ich nicht sagen.