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SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen – FC Eisenhüttenstadt 2:5 (1:1)
Die 107 Zuschauer verließen nach Abpfiff bitter enttäuscht den Wüstemarker Weg. Im direkten Duell der Kellerkinder hatte der bisher sieglose Gast die „Rote Laterne“ an die Miersdorfer übergeben.
Die Partie begann sehr intensiv und ließ erkennen, dass eine Punkteteilung keiner Mannschaft entscheidend weiterhelfen würde. Beide Teams attackierten früh, um Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Zunächst lief dabei alles nach Wunsch der Hausherren, die in der 8. Minute früh in Führung gehen konnten. Der Treffer veranschaulichte dabei alle Eigenschaften, die für dieses wichtige Spiel notwendig waren: Gülzow behauptete sich energisch im Zweikampf, Neubauer leitete technisch gekonnt auf Wolter weiter, der zielstrebig auf das Tor zusteuerte, entschlossen Keeper Stemmler umkurvte und zum 1:0 vollendete. Mehr Sicherheit verlieh dies dem Auftreten der Gastgeber allerdings nicht. Zwar hatte Semke noch eine Möglichkeit als er das Leder unter Bedrängnis knapp über das Tor setzte, doch es war auch zu spüren, dass die Hausherren in der Defensive keineswegs sattelfest wirkten. Besonders über die rechte Seite der Eisenhüttenstädter entstand wiederholt Gefahr und nach einer Flanke des agilen Tsafack konnte Wolbaum ziemlich mühelos zum Ausgleich einköpfen (20.). Somit war die gute Ausgangssituation der Eintracht wieder dahin. Bis zum Halbzeitpfiff konnte keines der beiden Teams entscheidende Vorteile für sich verbuchen, trotz intensiver Zweikampfführung gab es wenig zwingende Toraktionen. Als Semke, der ein ungenaues Zuspiel der Gäste erlaufen konnte, für Wolter auflegen wollte, ahnte der Torhüter dieses Vorhaben und konnte die Aktion unterbinden. So ging es mit dem 1:1 in die Kabinen.
Kurz nach Wiederanpfiff dann die Riesenmöglichkeit für Eintracht zur erneuten Führung, doch zum Entsetzen der Miersdorfer Fans landete der Ball in mehreren Versuchen nicht im Eisenhüttenstädter Gehäuse, sondern schließlich bei Schlussmann Stemmler. Es folgte eine Phase, in der die Gäste doch einige Unsicherheiten in der Hintermannschaft offenbarten – jedoch konnten die Hausherren keinen Nutzen daraus ziehen. Im Miersdorfer Anhang machte sich langsam die Befürchtung breit, dass sich das Auslassen dieser Gelegenheiten noch rächen sollte, und tatsächlich schlug in der 65. Minute ein Flachschuss von Wolbaum zur Gästeführung in das von Erne gehütete Tor ein. Nach diesem Treffer zerfiel das Spiel der Eintracht dann zusehends und die Gäste nutzten dies konsequent. Wieder eine Flanke von rechts, wieder Wolbaum in der Mitte frei. Neuer Spielstand 1:3. Nun kam es ganz dick für die Eintracht. Innenverteidiger Ritter verletzte sich und konnte nicht mehr ersetzt werden, da die Miersdorfer das Wechselkontingent bereits ausgeschöpft hatten und kurz darauf sah Abwehrspieler Albrecht nach Foulspiel die gelb-rote Karte. Den folgenden Freistoß konnte Torhüter Erne nicht festhalten und der eingewechselte Anders staubte zum 1:4 ab (83.). Spätestens damit war die Partie nun auch endgültig entschieden. Auch Kamgas Treffer zum 2:4 zwei Minuten vor Abpfiff konnte daran nichts mehr ändern, zumal Wolbaum mit seinem vierten Tor an diesem Nachmittag den alten Abstand postwendend wieder herstellte.
Ein Miersdorfer Zuschauer stellte nach Abpfiff etwas frustriert fest: „22 Gegentore in den letzten fünf Spielen sind auch 22 Gründe, warum wir keinen Punkt mehr geholt haben.“ Torhüter Erne fügte später hinzu: „Wenn wir nicht schnell wieder als geschlossenes Team auftreten, haben wir eine sehr schwere Saison vor uns.“
Eintracht : Erne – Albrecht, S. Haase (13. J. Haase, 68. Mbiakop Kamga), Ritter, Essaka – Alisch, Schmidt – Wolter, Gülzow, Neubauer – Semke (59. Reichardt)