Übernahme aus MAZ-Sportbuzzer von Oliver Schwandt:
Jens Kienberg: „Sie ist unser absoluter `Sturmtank“
Dann kam die Nachspielzeit, an die sich Dumke noch sehr gut erinnern kann: „Von der rechte Seite brachte Anne Müller den Ball scharf vor das Tor. Mein erster Schussversuch mit der Pike prallte einfach von der Borussen-Torhüterin Susanne Schlothauer ab. Auch die zweite Abschlussmöglichkeit einer Mitspielerin wurde von der dicht gestaffelten Deckung abermals erfolgreich geblockt. Das Leder landete dann irgendwie vor meinen Füßen, ich spielte mich anschließend frei und schob den Ball überlegt in die lange Ecke zum viel umjubelten 4:3 ein“, so die 37-Jährige, die mit 19 Saisontoren die Torschützenliste vor ihrer Teamkameradin Chamier-Gliszczynski (12) anführt. Auch Coach Jens Kienberg hält große Stücke auf die sympathische Spielerin: „Sie ist unser absoluter `Sturmtank` und ergänzt sich super mit Partnerin Patrycja Chamier-Gliszczynski. Corinna ist zudem unheimlich wichtig für die Mannschaft, weil sie vorne sehr viel arbeitet und die Knochen hinhält. Sie ist außerdem ein toller Typ und mit ihrer ehrlichen und offenen Art für mein Team eigentlich unverzichtbar.“
Mit dem Kicken begann die Gymnasiallehrerin in der Hauptstadt beim Treptower SV 49 in der Verbandsliga, bis sie von Tennis Borussia verpflichtet wurde. Dort kam sie in der Frauen-Bundesliga zu insgesamt 22 Einsätzen und erzielte am 7. Oktober 2002 beim 2:0-Sieg gegen den FFC Brauweiler Pulheim mit dem 2:0 nach 60 Minuten auch ihren ersten Bundesligatreffer. „Eigentlich war ich bei TeBe nur Ersatzspielerin und wurde meistens nur eingewechselt“, erinnerte sich die 1,72 m große Angriffsspielerin, die mit den Borussinnen nach der Saison den Klassenerhalt verpasste. Als Studentin der Humboldt-Universität nahm sie 2003 an der Sommer-Universiade in Daegu (Südkorea) teil. „Dieses Turnier war mein größter sportlicher Höhepunkt, obwohl wir mit Platz fünf einen Medaillenrang verpassten“, sagte die neunfache Studenten-Nationalspielerin. Nach ihrer Zeit bei TeBe gönnte sie sich eine vierjährige Auszeit vom Leistungssport, ehe sie 2010 für vier Jahre bei Adler Lichtenrade anheuerte. „Danach wollte ich nur noch bei einer `Dorfmannschaft` ein wenig kicken und etwas Spaß haben“, so die in Rangsdorf wohnhafte Spielerin, die von ihrem Nachbarn Marcel Haß, der damals bei den 1. Männern in Miersdorf aktiv war, den SC Eintracht empfohlen bekam: „Ich habe den Wechsel im Sommer 2014 nie bereut. Wir sind dort ein richtige verschworene Truppe die durch dick und dünn geht. Es macht mir auch sehr viel Freude, etwas von meinem Fußballwissen an die jungen Spielerinnen weiterzugeben“, sagte Dumke, die mindestens noch eine weitere Saison bei der Eintracht dranhängen will. „Natürlich nur, wenn es meine alten Knochen zulassen.“