Im Stadionheft zum Spiel gegen den VfB Hohenleipisch (7:1) steht ein ausführliches Interview mit unserem Trainer Simon Rösner, in dem er über die Eintracht, seine Trainer-Philosophie und seine Ziele spricht. So könnte man ihn beschreiben: ein Kumpeltyp, aber detailverliebt.
Frage: Simon, was hat Dich gereizt, Trainer der Eintracht zu werden?
Simon: Ich habe schon als Kind in SCEMZ-Bettwäsche geschlafen und es war immer mein größter Wunsch für diesen Verein an der Linie zu stehen…
Nein, im Ernst, ich habe ja schon sehr lange immer mal wieder Kontakt mit Norbert Welzel gehabt, und als es dann zu der Veränderung auf der Trainerbank kam, wurde dieser Kontakt intensiver.
Mich reizte diese Aufgabe, da ich den Verein als ambitioniert, aber mit der gewissen Ruhe einschätzte. Dieser Eindruck hat sich voll bestätigt. Die sportlichen Ziele und die gewünschte Entwicklung sind ein großes Plus. Mir war dann die Liga auch nicht so wichtig, wobei ich natürlich die Daumen gedrückt habe, dass der Abstieg vermieden werden kann. Nun gab es diesen Schritt zurück, den man ja aber auch als Anlauf für etwas Neues sehen kann!
Frage: Wie würdest Du Dich als Trainer-Typ beschreiben?
Simon: Sich selber zu beschreiben, ist immer etwas schwierig, aber ich denke, dass ich schon recht „modernes“ Training anbiete. Gemeinsam mit meinem Trainerteam achten wir darauf, dass der Mix aus Fußball und Gemeinschaft in einem guten Verhältnis zueinander stehen. Ich lege schon Wert auf bestimmte Abläufe und Ordnung, gebe jedem aber auch die Möglichkeit sich selber zu entfalten. Bestimmte Phasen sind halt auch mal als „Freestyle“ gewünscht. Frech und schnell – das wäre eine gute Beschreibung, denke ich. Ich sage immer gerne: mit dem ,Berlinstyle“ in Brandenburg anders sein.
Die Art des Spiels ist leicht erklärt. Meine Mannschaft will immer den Ball haben. Haben wir den Ball, möchten wir entscheiden, was auf dem Platz passiert. Haben wir den Ball nicht, wollen wir ihn schnellstmöglich wieder holen.
Wenn möglich, wollen wir das Spiel schnell machen und halten. Attraktiv und hoffentlich erfolgreich spielen.
Frage: Zahlreiche Spieler sind schon lange dabei, einige Spieler sind dazu gekommen: Wie klappte in den ersten Wochen das Zusammenspiel auf und neben dem Platz?
Simon: Ich war ehrlich gesagt sehr positiv überrascht, als ich erfahren habe, dass es wirklich noch eine Vielzahl an Spielern in der heutigen Zeit gibt, die diese Verbundenheit zu einem Verein haben. Nach dem Abstieg diese Anzahl an Spielern in der Mannschaft begrüßen zu können, die trotzdem im Verein blieben, finde ich bemerkenswert. Eine „Das machen wir wieder gut“-Mentalität ist da wirklich zu merken, und so verhalten sich die Spieler auch. Gemeinsam mit den Neuen bilden sie schon eine gute Einheit. Natürlich muss sich das noch weiter einspielen, aber die erste Phase klappte da schon ganz gut. Ich habe zumindest das Gefühl, dass es auf und neben dem Platz ganz vernünftig funktioniert. Zumindest sitzen sie alle gemischt nach dem Training oder dem Spiel noch einige Zeit in der Kabine, oder verbringen ihre Zeit mit ein paar Kaltgetränken an verschiedenen Orten.
Frage: Wie fällt das sportliche Fazit nach der Vorbereitung und den Testspielen aus?
Simon: Mit der Vorbereitung bin ich wirklich sehr zufrieden. Das Pensum und die Art waren für einige sicherlich neu und ungewohnt, aber ich denke, dass auch die Mannschaft ein positives Gefühl hat. Nur zählt das alles nichts, wenn wir zum Start am Samstag nicht auch einiges davon auf den Platz bringen. Die Vorbereitung bringt halt keine Punkte. Auch wenn Ergebnisse in der Vorbereitung ja für viele unwichtig sind, sehe ich das zum Beispiel anders. Daran kann man ganz gut erkennen, ob das, was man als Plan hat, auch funktioniert. Ich denke, dass es in vielen Phasen gezeigt wurde, dass es funktionieren kann. Also hinter dem Thema Vorbereitung einen Daumen hoch!
Frage: Viele sehen in dem Absteiger automatisch einen Aufstiegskandidaten. Wie realistisch ist der direkte Wiederaufstieg?
Simon: Prognosen zum Tabellenplatz und einem direkten Weg zurück in die Brandenburgliga überlasse ich gerne anderen Fachleuten. Ich werde persönlich immer in jede Saison gehen, um die bestmögliche Platzierung zu erreichen. Welche dies am Ende ist, hängt von so vielen Faktoren ab. Also liebe Fußballexperten, ihr dürft eure Meinung dazu gerne haben und äußern…
Vielen Dank und alles Gute für die Saison!